Regiekommentar
Im Zentrum des Films stehen Männer im sogenannten besten Alter, in der Mitte ihres Lebens: Männer und ihre Körper, Männer und ihre Freunde, ihre Verletzlichkeiten, Träume und Enttäuschungen. Sie sind nicht mehr länger die Krone der Schöpfung, stecken nicht mehr voller Möglichkeiten oder Testosteron. Unsere angeschlagenen Helden finden ihren Frieden und ihre Erfüllung im Schwimmbecken. Gemeinsam sind sie in der Lage, außergewöhnliche, wenngleich auch etwas lachhafte Dinge zu vollbringen. Das war es, was mich überzeugt hat: ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Komödie, die sich aus der bloßen Prämisse ergibt, und der Zerbrechlichkeit und Zärtlichkeit von Männern, die darum ringen, ihrem Leben einen Sinn zu geben.
Die Besetzung war entscheidend. Und Rob Brydon war der Dreh- und Angelpunkt. Er ist ein gefährlich begabter Komödiant und Schauspieler. Er war offen und furchtlos in seiner Herangehensweise an die Rolle und stürzte sich kopfüber in das Projekt. Das Ensemble ist der Ko-Star. Wir haben herausragende Schauspieler ausgesucht, die ihrer Darstellung eine beeindruckende Tiefe verliehen und Rob dazu antrieben, immer sein Bestes zu geben.
Eine der großen Herausforderungen bei dem Projekt waren natürlich die Schwimmübungen. CGI kam dafür nicht in Frage, der Einsatz von Doubles auch nicht. Also haben wir unsere Schauspieler in ein Schwimmausbildungslager geschickt. Wir holten den schwedischen Trainer aus der Dokumentation MEN WHO SWIM, auf der der Film beruht, an Bord, der seinen Fokus weniger auf die individuelle Athletik legte, sondern auf Zusammenarbeit setzte. Mit wachsender Begeisterung erlebte ich mit, wie die Übungen nach und nach Form anzunehmen begannen. Und in der letzten Woche hatte das Ensemble schließlich eine Nummer auf dem Kasten, dass mir regelrecht die Spucke wegblieb.
Die Besetzung der Schauspieler ist eine Sache, aber die Auswahl des Stabs ist mindestens ebenso wichtig. Für das Szenenbild sprach ich Amanda Mcarthur an, mit der ich an den DIE GIRLS VON ST. TRINIAN’S-Filmen gearbeitet hatte. Sie hat ein Spitzenteam und hält selbst für komplexe Herausforderungen immer einfallsreiche Lösungen parat. Unsere Hauptfigur, Eric, ist ein Buchhalter, ein „Zahlenmann“. Weil er in der Lage ist, sich im Schwimmbecken Formen auszudenken, stecken Amandas Designs voller Formen und symmetrischer Anordnungen.
Unser Kameramann David Raedeker verfuhr entsprechend. Wir wollten einen Stil, der eine gewisse Strenge bezüglich der grafischen Komposition hatte, aber den Schauspielern gleichzeitig auch den nötigen Raum für eine gewisse Spontaneität lassen sollte. Erics Leben in London kann lärmig, chaotisch und anstrengend sein. Das Schwimmbecken ist sein Zufluchtsort. Im Verlauf unserer Geschichte entfaltet diese exzentrische Sportart für unsere unerwarteten Helden eine lebensverändernde Wirkung. Entsprechend wollten wir der Welt unter Wasser einen ganz eigenen Glanz, eine eigene Magie verpassen.